Geburstag

Posted in Allgemein on 14. Juni 2012 by Karin Wess

Hallo meine liebe Kleine!

Heute ist dein 4. Geburststag und ich weiß, du hättest heute einen so unglaublich lustigen, fröhlichen und spannenden Tag, dass ich mich davon jetzt einfach mal anstecken lassen. Statt vieler kleiner Geschenke bringe ich dir heute die 4 allerschönsten Blümchen die ich finde. In Gedanken bin ich sowieso immer und immer wieder bei dir.

Mein letzter Wunsch an dich war „Nimm unsere Liebe mit zu deinem Stern“. Dort bist du jetzt und fühlst in dir, wie sehr du mir fehlst. Wie sehr ich dich liebe und immer lieben werde. Und dein letzter Wunsch an mich war, nicht allzu traurig zu sein. Ich kann dir sagen, ich bemühe mich und es gibt viele Tage, an denen geht das sehr gut. Ich denke so oft mit einem Lächeln an dich. Freue mich und bin stolz darauf, dass du es warst, die mir vor exakt 4 Jahren den bis dato allerschönsten Tag in meinem Leben geschenkt hat!

Ich hab dich ganz unglaublich viel lieb, kleine Schnecke!

Deine Mama

Unbeständig

Posted in Allgemein on 1. Juni 2012 by Karin Wess

Ich schreibe hier so unregelmäßig, so unregelmäßig auch meine Gefühle durcheinander kommen. Von 3 Mädchen ist nur noch eines da und in wenigen Tagen schon macht sie ihren ersten Schritt in die große weite Welt der Krabbelstube. Ein Schritt, der ihr garantiert leichter fällt als mir. Sie ist ein so unglaubliches Energiebündel, so selbständig und selbstbewusst, so energisch und bestimmend – das ich mich viel zu oft wieder erkenne. Dabei sehe ich ein Selbst von mir, das so lange und weit zurückliegt, dass es mir vergänglich erscheint.

Das Lachen ist noch nicht wieder so zurück gegekehrt, wie es einst war. Die Liebe zum Leben ist nicht mehr so groß, wie ich sie einst empfand. Dennoch ist sie da. Nicht nur wegen der kleinen Natalie – aber auch. Doch auch die Liebe selbst hat sich verändert. Zu mir, zu meinen Freunden, zu meinem Mann. Die Leichtigkeit ist dem Bewusstsein gewichen. Dem Bewusstsein, dass die Leichtigkeit zerbrechlich ist.

Zu oft denke ich darüber nach, nochmals Mama zu werden. Mit Angst, mit Freude, mit Zukunftszenarien die niemals eintreffen werden. John Lennon soll gesgat haben (oder so ähnlich) „Ich habe viel Schlimmes erlebt in meinem Leben. Das Meiste davon ist niemals eingetroffen“ und spricht damit eben diese Szenarien an, die sich nur im Kopf abspielen.

Ängste, Hoffnungen und Zweifel spiegeln sich nicht nur in meinem Privatleben wider, sondern auch im beruflichen. So sehr ich der Überzeugung war, mich selbständig zu machen, so oft zweifle ich nun an meinem Durchhaltevermögen und an meinem Können. Doch mein Ziel habe ich nicht aus den Augen verloren. Meine gesamte Zieldefinition für 2015, die mir half, viele dunkelgraue Tage zu überstehen, als Zukunftsperspektive hat nachwievor Gültigkeit.

Eines meiner Ziele heißt: „Durch meine erreichten und wahr gewordenen Ziele bin ich anderen Menschen ein positives Vorbild und ich kann mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben.“ Ja, daran glaube ich immer noch – manchmal weniger, manchmal mehr.

Schicksalstage

Posted in Allgemein on 16. April 2012 by Karin Wess

Zu erfahren, dass sich eine so liebe Freundin von mir beinahe das Leben genommen hätte, hat mir mehr als nur Gänsehaut beschert. Es beschwert mich. Es verletzt mich. Ich will für sie da sein. Ich will helfen. Sie auffangen. Für sie da sein, so wie sie für mich da war, in meiner bisher schwersten Zeit.

Doch ich weiß auch, dass das Schicksal mehr als nur eine schwere Prüfung für mich bereit hält. Mein Weg mit Jana hat mich auf meine weiteren Aufgaben vorbereitet, die zwar meist gänzlich anders, aber tatsächlich nicht einfacher sind. Dabei dachte ich doch, dass mein bisheriger Weg lediglich die Vorbereitung auf eben diesen Weg mit Jana war. Aber ich hatte übersehen, dass es noch zusätzliche und neue Wegweiser gibt, die mir zeigen, welche Weggabelungen – und Aufgaben – es sonst noch für mich gibt.

Mein Weg führte mich Anfang des Jahres zu einem Baby. Heute weiß ich, ihr Name war Julia. Ich habe mich am 11. März 2012 von ihr verabschiedet. Sie hatte Morbus Krabbe.

Ja, ich war schwanger und habe mich dafür entschieden, diese Schwangerschaft vorzeitig zu beenden. Ohne darauf vorbereitet zu sein, was auf mich zukommt. Ohne zu wissen, wie genau dieser Weg aussehen wird. Einzig mit dem Gedanken, richtig zu handeln. Einzig auf mein Herz zu hören und dieses kleine Seelchen frühzeitig loszulassen. Die letzten Stunden waren ebenso intensiv, wie meine letzten Stunden mit Jana. Und der Abschied ebenso schmerzhaft wie der von Jana, wenn auch nicht so langanhaltend. Doch der Schmerz war der selbe. An der selben Stelle. Ebenso tief. Genauso intensiv.

Tage voll mit körperlichem und seelischem Schmerz, die in diesem Augenblick kaum Platz für unser einzigartiges Energiebündel Natalie ließen. Dabei beschert sie mir so unglaubliche Glücksmomente. Augenblicke, in denen mir Tränen in den Augen stehen vor Glück und Stolz. Momente, die mich dermaßen mit Freude erfüllen, dass mein Herz kurz vorm Zerreißen ist und ich wieder diese tiefe, unendliche Liebe spüre. Eine Liebe, die nur eine Mama empfinden kann. Eine Liebe die weiß, was Verlust heißt. Und eine Liebe, die all die Schicksalstage übersteht, die das Leben noch bereit hält.

Ich werde leben

Posted in Allgemein on 14. März 2012 by Karin Wess

Aus einem ebenso traurigen Anlass heraus, fielen mir letzten Sonntag diese Zeilen wieder in die Hände. Zeilen, die seit 2 Jahren auch in meiner Schreibtischschublade liegen und mich immer wieder daran erinnern, dass mein Mädchen immer bei mir bleiben wird, wenn ich das möchte:

Ich werde leben,
so lange euer Herz schlägt.
Ich werde leben,
so lange ich bei euch einen Platz im Herzen habe.
Ich werde leben,
so lange ihr euren Weg geht.
Ich werde leben,
so lange in eurem Leben ein Lächeln erscheint.

Wenn ihr mich sucht, dann sucht mich in eurem Herzen.
Weil ihr mich dort findet, lebe ich in euch weiter.
(M. Y. Shalin)

Bald ist Taufe!

Posted in Allgemein with tags , on 10. Mai 2011 by Karin Wess

Ja, in ein paar Tagen schon feiern wir Natalies Taufe. Es wird ein großes Fest, ihr erste Party und ich hab mich wieder voll ins Zeug gelegt, damit alles perfekt wird. Von der Einladung bis zum Taufheft, selbst die Menükarte wird in „ihrem“ Design gestaltet. Es wird sicherlich wieder wunderschön! Auch Jana wird dabei sein. Das Licht ihrer Taufkerze wird die ganze Zeit für uns leuchten.

Wie auch schon bei Jana haben wir die Omas und Opas und den Taufpaten um einen persönlichen Segen gebeten. Sie sind alle wunderschön und werden Natalie hoffentlich ihr Leben lang begleiten.

Und das ist unser Segen:

Wir werden dich stützen,
damit du alleine gehen kannst.

Wir werden dich halten,
damit du lernst zu fliegen.

Wir werden mit dir entdecken,
damit du selbst erforschen kannst.

Wir werden den Weg frei machen,
damit du Hindernisse selbst überwinden kannst.

Wir werden dich beschützen,
damit du lernst, was Geborgenheit ist.

Wir werden dich stärken,
damit du auf deinen eigenen Beinen stehen kannst.

Wir werden mit dir wachsen,
damit du selbst nach den Sternen greifen kannst.

Wir werden dich begleiten,
damit du eines Tages deinen eigenen Weg gehen kannst.
(Karin Scheidl)

Land Unter

Posted in Allgemein on 6. Mai 2011 by Karin Wess

Regelmäßig, aber in unbestimmten Zeitabständen, ist es soweit: nichts geht mehr. Panta rhei, aber im übertragenen Sinne – denn bei mir fließen dann Tränen aus den unerklärlichsten Gründen. Kleinigkeiten reichen aus. Sei es die vorwurfsvolle Frage „Machst du die Taufe schon wieder so aufwändig?“, ein Autofahrer der mich ansieht und dann just noch den einen Meter vorfährt um mir mit dem Kinderwagen den Weg zu versperren um sich erst dann, als ich schon lange vorbei bin, endlich in den Fließverkehr einreihen zu können, oder die unfreundliche und absolut nicht hilfsbereite Antwort der Supermarkt-Angestellten „Nein, das machen wir nicht!“.

Ja, heute ist es wieder soweit. Land unter. Tränengeschwängerte Augen und alles fühlt sich so schwer an. Vielleicht liegt es daran, dass ich seit über einer Woche mit Natalie alleine bin, vielleicht liegt es auch daran, dass wir auch dieses Wochenende ohne Papa sind, vielleicht am Muttertag, vielleicht an Jana, vielleicht an allem zusammen. Schade, denn an diesen Tagen kann ich mich kaum über die großartigen Kleinigkeiten erfreuen, die Natalie schafft und entdeckt. Erst morgen wieder.

Etwas

Posted in Allgemein on 1. Mai 2011 by Karin Wess

Manchmal, wenn ich in diese kleinen dunklen Augen schaue, die mich freudig anlachen, merke ich, wie ich darin suche. Ich suche nach einem Zeichen, nach einem Funken. Dann frage ich mich, ob vielleicht ein kleines bisschen Jana in diesem beinahe unbändigen Energiebündel steckt und merke, wie die Sehnsucht nach ihr steigt. Nicht zu wissen, wo und wer sie jetzt ist, lässt mich schaudern. Ich stelle Fragen, die ich zuvor bewusst nie stellte. Leise und ganz heimlich frage ich dann: warum?

Lange schon spüre ich ein Gefühl in mir, dass ich kaum beschreiben kann. Es ist, als würde etwas wachsen, es größer werden und es fühlt sich bedrohlich an. Als würde in einem kleinen Eckchen meiner Seele etwas Dunkles an Kraft gewinnen. Es gelingt ihm erst jetzt, weil ich es bis dato nicht zugelassen habe. Ich weiß das es da ist, doch ich kann es nicht berühren, nicht verscheuchen und auch nicht mit einer Taschenlampe anstrahlen um zu sehen, wie groß es wirklich schon ist.

Und dann sind da wieder diese kleinen dunklen Augen, fast schon braun. Sie strahlen, manchmal weinen sie, sie fragen so viel und sie sind voll von Vertrauen.

Leben lernen – Grabgesang der Navajo Indianer

Posted in Allgemein on 13. April 2011 by Karin Wess

Don’t stand by my grave and weep,
I am not there
I do not sleep.
I am a thousand winds that blow,
…I am a diamond glint on snow,
I am the sunlight on ripened grain,
I am the gentle autumn rain
And in the soft hush of morning light
I am the swift bird in flight.

So don’t stand by my grave and cry
For I am not there, I did not die.

Zum ersten Mal

Posted in Allgemein on 11. März 2011 by Karin Wess

Es war ein Freitag als ich Jana kurz vor 23.00 Uhr zum letzten Mal „Ich hab dich lieb. Gute Nacht, kleine Schnecke.“, ins Ohr geflüstert habe. Es war der Freitag vor einem Jahr. Am morgen danach tanzte sie mit den Schneeflocken vor dem Fenster. Es war der 13. März.

365 Tage sind vergangen. Tage, die scheinbar endlos waren, Nächte, die nie aufhörten und Stunden die sich wie Jahre anfühlten. Doch ein Jahr fühlt sich in der Summe seiner Sekunden dennoch anders an.

In diesem letzten Jahr gab es eine erste Minute, in der Jana nicht mehr atmete. Eine erste Stunde, in der sie nicht mehr bei uns war. Es gab einen ersten Tag ohne sie. Eine erste Nacht. Es verging die erste Woche, dann der erste Monat. Es gab ein erstes Mal, als ich alleine spazieren ging, ein erstes Mal ohne sie in der Badewanne. Das erste Mal, als ich eine Kerze für sie anzündete. Es gab den ersten Tag, an dem ich Blumen zu ihrem Grab brachte, und den ersten Tag, an dem nicht dort war. Es gab den ersten Geburtstag, den wir nicht mit ihr feierten und die erste Reise bei der sie unglaublich fehlte. Da war der Tag, an dem ihr Zimmer zum ersten Mal nicht mehr „ihr“ Zimmer war und auch der Tag, an dem Janas Schwesterchen zum ersten Mal in meinen Armen lag. Irgendwann gab es auch den ersten Tag, an dem ich nicht weinte. Doch es gab keinen einzigen Tag, an dem ich nicht an sie dachte.

In wenigen Stunden ist es das erste Mal, dass ein ganzes Jahr vergangen ist. Janas Sternengeburtstag ist der 13. März.

Janas Teddy

Posted in Allgemein with tags on 18. Februar 2011 by Karin Wess

MacKenzie, Cashman und Leahy machten den jungen Patienten Freude - mit Janas TeddyIn Nordamerika hat der Teddy-Bear-Toss eine lange Tradition. Fans bringen zu einem Heimspiel ihrer Mannschaft in der Eishockeyliga NHL Plüschtiere mit und werfen nach dem ersten Tor ihres Teams die Mitbringsel auf die Eisfläche. Die Teddybären werden dann einem guten Zweck zugeführt. Inspiriert von dieser Tradition wollte Black Wings-Verteidiger Reid Cashman auch in Linz eine Aktion für den guten Zweck ins Leben rufen.

Janas Papa war dabei und auch wir hatten ein Plüschtier ausgesucht, dass Papa dann nach dem ersten Tor zusammen mit vielen, vielen anderen großen und kleinen Kuscheltigern auf die Eisfläche warf. Es war ein wahrer Plüschtier-Regen, unglaublich toll!

Wir hatten einen großen Teddy ausgesucht. Er gehörte Jana. Da damit aber anderen kranken Kindern eine Freude bereitet werden sollte, fiel es mir leicht, mich davon zu trennen. Der Gedanke, ein anderes Mädchen könne dann mit diesem Teddy spielen und kuscheln, machte mir Freude.

Und heute lesen wir von der Aktion, bei der fast 3.300 Teddybären gesammelt wurden und auf dem Bild ist nun wirklich Janas großer Teddy mit der rosa Schlafmütze zu sehen!

Ich freue mich so riesig, dass mir echt die Tränen in den Augen stehen!